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Historie von Shilorén

Die Welt der Flammenbücher ist Shilorén, ein mittelalterliches Universum voller Geheimnisse, besonderer Lebewesen und bestreitet ein Zeitalter des Wandels.

 

Die Welt Shilorén umfasst im Wesentlichen einen Ost- und Westkontinent, sowie Feuerland und die angonischen Meeresgefilde. Der Westkontinent ist der am frühesten besiedelte und beheimatet alle fünf in Shilorén vertretenen Großvölker: Die Urvölker der Arbory und Aguayeni, Zwergen, Elfen und schließlich die Menschen. Auf dem Ostkontinent ist aus gegebenem, später aufgeführtem Anlass bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich das Menschenvolk vertreten.

Zu großen Teilen verschollene Überlieferungen der Geschichte Shiloréns beginnen in Westshilorén mit den Ältesten Völker Arbory und Aguayeni (abgeleitet von Arborenask, Unberührter Wald, und Agualenta, Reines Wasser).

Erste Aufzeichnungen und Wissen hingegen rühren aus dem Zeitalter des Kleinen Friedens. Der Legende nach wuchsen die Elfen in einer Sternschnuppennacht heran, wobei jeder herabgefallene Stern einen Elf gebar, während die Zwerge aus der Lava eines ausbrechenden Vulkans geformt wurden. Darauf begründete sich die spätere Elfenreligion Stellari und der Zwergenreligion Ignis.

Meteoriten und Lava läutete Ende des Zeitalters der alten Völker ein, viele Arbory und Aguayeni gingen in der Geburtsstunde der neuen Besiedler zu Grunde. Jene Geburtsstunde wird im Elfen- und Zwergengedenken auch als Nacht der Sterngesänge bzw. Nacht der Feuerschmieden bezeichnet. Zwerge und Elfen, noch von Arglosigkeit und Friedfertigkeit befangen, errichteten Behausungen, Zivilisationen, welche sich rasch ausbildeten und handelten miteinander. Sie boten jenen Arbory und Aguayeni, die überlebt hatten, Unterschlupf an, doch die Urvölker waren zu verletzt und zu fremdartig in ihrer Lebensweise und Wesensbeschaffenheit, als dass sie das Angebot annahmen.

Im Zeitalter des Kleinen Friedens lebten Elfen und Zwerge in Freundschaft verbunden in denselben Städten und Regionen, und wetteiferten – zunächst kameradschaftlich – um die verschiedensten Angelegenheiten.

Schließlich trat jedoch zutage, dass auch Böses in Elfen und Zwergen steckte. Später behauptete das jeweils andere Volk, es sei das andere gewesen, welches das Unglück heraufbeschworen hatte. Zunächst war man den Verbrechen von Kriminellen und Terroristen gegenüber hilflos: Daher wählten Elfen und Zwerge sich je einen König, der für die Sicherheit des Volkes sorgen sollte. Es entstanden die ersten Waffenschmieden und Armeen. Verbrechen und Terror versiegten wieder, bis etwas gänzlich Unerwartetes geschah: Die Königin der Elfen und der Zwergenkönig heirateten.

Ein Eklat erscholl in sämtlichen Reihen, hatte es eine solche Verbindung doch noch nie gegeben und wenn, dann mit Sicherheit unter absoluter Geheimhaltung (Zwergen und Elfen kamen gut miteinander aus, nicht mehr und nicht weniger. Eine Verbindung aber zwischen den beiden Geschlechtern erschien absurd). Dies beschwor einen langwierigen Bürgerkrieg herauf. Die einen, die sich auf die Seite der Herrschenden schlugen gegen die anderen, die ein großes Unheil darin sahen, dass die Königin ein Kind erwartete und denen es außerdem missfiel, dass Zwergen und Elfen sich gänzlich vereinigen sollten.

Dies war die Dreikönigszeit im Ersten Krieg um die Verhältnisfrage, in welcher die Gegner des Königspaares sich eine dritte Königin als Vertreterin wählten.

Für lange Zeit sprachen die Waffen. Bruder kämpfte gegen Bruder und Schwester gegen Schwester. Etliche Zwerge und Elfen starben und die verfeindeten Gruppierungen drohten, sich gegenseitig zu vernichten.

Nun lag die Zeit der fast gänzlichen Ausrottung der Arbory und Aguayeni schon viele Generationen zurück und die jungen Arbory und Aguayeni trugen zwar die Erinnerung der Alten in sich, fühlten sich jedoch imstande dazu, Elfen und Zwergen zu verzeihen. Mit wachsender Sorge und Mitgefühl beobachteten die Urvölker das Blutvergießen. Um der Waffengewalt ein Ende zu bereiten, beschlossen im Stillen einige von ihnen, Elfen und Zwerge in der Nutzung des Lao´senntrel zu unterweisen.

Das Lao´senntrel bezeichnet die Kraft, die ganz Westshilorén mit großer Macht durchströmt und alle Wesen entstehen lässt – ja, erschafft, – die unter besonderem Einfluss von Kraft und Natur stehen und denen somit ungewöhnliche Eigenschaften zuteilwerden. Arbory und Aguayeni, als Geschöpfe des Lao´senntrels, haben die Möglichkeit, es ohne besondere Unterweisung zu nutzen. Sie erwiesen der Kraft Respekt, machten aber gleichzeitig nicht übermäßigen Gebrauch von ihr.

Die Einweihung der Elfen und Zwerge in die Geheimnisse des Lao´senntrels im Rahmen der Vermachung – und die damit einhergehende Verantwortung, gleichgültig, von welcher Gruppierung die Lehrlinge waren, führte zu dem Ergebnis, welches die Urvölker erhofft hatten: Elfen und Zwerge fanden etwas, das sie wieder vereinen konnte. Der Krieg wurde beendet, auch unter Mitwirkung vereinzelter Begabter, die einen einstweiligen Friedensschluss herbeiführen konnte. Das Königspaar bot freie Gefolgschaft an und regierte neben der zweiten Königin.

Das Kind des Königspaares war ein Mädchen, welches allen als liebenswürdig erschien, sodass man es guthieß, dass sie eines Tages die Nachfolge ihrer Eltern antreten würde.

Doch nachdem sie an die Macht kam, entpuppte sich die Zwergelfin als machthungrige Herrscherin, nach einem mysteriösen, frühen Ableben ihrer Eltern. Die neue Königin legitimierte mit ihrer Abstammung eine neue Unterwerfung aller Zwerge und Elfen und forderte ein weiteres Mal die nunmehr alte Königin heraus, die aus der Rebellion gegen ihre Eltern und der Dreikönigszeit hervorgegangen war.

Ein weiterer Krieg brach aus – Der zweite Krieg der Verhältnisfrage – jedoch verlor die junge Königin rasch an Anhängern und wurde gestürzt. Dennoch waren Zwerge und Elfen nach unzähligen Jahren des Krieges im Einvernehmen, dass es besser sei, sich tatsächlich voneinander zu trennen und so gingen sie jeder ihrer Wege, nicht im Streit, aber mit einer gewissen Entschiedenheit.

Die Zwerge siedelten sich im nördlichen Gebirge an, nahe der Vulkane, die sie einst geboren hatten, die Elfen wiederum suchten den fruchtbaren Süden des Kontinents. Und so gediehen die Völker weiter zu Hochkulturen, wenn auch nur noch durch den Handel verbunden. Die Ausübung von Magie und Zauberei mit Hilfe des Lao´senntrels erlangte hohes Ansehen und wurde immer eingehender studiert, man lebte im Einklang mit allen Wesen Shiloréns. Den Elfen und Zwergen wurde mit ihrer Entscheidung endlich wieder für lange Zeit Frieden geschenkt, das Zeitalter des Großen Friedens.

Die allgemeine Ruhe und die Leichtigkeit, die das Leben in Westshilorén umfing, geriet ins Stocken, als die ersten Menschen an den westlichen Küsten anlegten – es war die Ankunft der Menschen.

Ihre Schiffe waren zahlreich und groß und wurden je von über hundert Ruderern über das große Meer bewegt. Sie verehrten ihre Herrscher wie Götter und verlangten von jedem Fremden, auf den sie trafen, dasselbe zu tun. Woher sie genau kamen, ist bis heute unbekannt, da diese Erinnerung aus dem Menschengedenken selbst verschwand.

Bei Elfen und Zwergen, denen Unrecht und Böses nicht mehr unbekannt war, stießen die Menschen auf vehementen Widerstand, als sie sich als neue Unterwerfer des Landes aufspielten. Die Menschen waren allerdings äußerst hinterhältig: Sobald sie bemerkten, dass man den verbliebenen Aguayeni und Arbory weiterhin Respekt zollte, nannten sie sich, da zumindest vom Äußeren her einige Ähnlichkeit zu den beiden Urvölkern zu erkennen war, die Nachkommen der Arbory und Aguayeni und deklarierten damit einen Anspruch auf Westshilorén. Aguayeni und Arbory, die sich gern im Verborgenen hielten, äußerten sich zunächst nicht dazu und klärten die Falschlage nicht auf. Dies wurde ihnen später von Elfen und Zwergen zum Vorwurf gemacht.

Während immer mehr Menschen auf den Kontinent strömten, spalteten sich die Völker der Elfen und Zwerge abermals entzwei: Lao´senntrel-Kundige jener Zwerge und Elfen, die sich der Sache der Menschen zu beugen begannen, unterwiesen die Neuankömmlinge ebenfalls in diesem Geheimnis. Allerdings wurden die Menschen in ihrem Eifer – und einige wegen ihrer Macht und Habgier – der Verantwortung nicht gewahr, die mit der Nutzung der Kraft einherging.

So erfolgte im blutigen Kampf um die Vorherrschaft Westshiloréns schon bald die Schändung der Kraft durch die Menschen und ihre Verbündeten, welche sich damit den entscheidenden Sieg über die neu gebildete Allianz der Zwerge und Elfen im Krieg gegen sie erhofften.

Elfen und Zwerge waren schockiert über einen solchen Missbrauch der Kraft. Als einziges Gegenmittel blieb ihnen, mit ebensolcher Härte gegen die Gesetze der Kraft zu verstoßen. Inzwischen in der drastischen Unterzahl, entschieden sie sich aber mehrheitlich gegen diesen Schritt und zogen gezwungenermaßen das Los des Rückzuges. Das Zeitalter der Menschen war angebrochen und die alten Völker, Elfen, Zwerge, Aguayeni und Arbory blieben lange verschwunden.

Die dunkle Seite der Kraft war durch die Menschen enthüllt worden und der Missbrauch von ihr hielt an. Dies war der Grund für die ungleich langsamere Entwicklung der Menschenkultur auf Westshilorén, die viele Jahrhunderte mehr in Anspruch nahm als die der alten Völker. Verbrechen und Kriminalität erhielten nie gekannten Zuwachs auf dem Kontinent, immer häufiger musste die Ausübung von Magie, Zauberei und Alchemie damit in Verbindung gebracht werden. Und während die alten Völker verborgen ihr Dasein fristeten, zwar besiegt, doch nicht gebrochen, wuchs die Angst der Menschen vor der Magie.

Es kam zum Verbot der Magie. Verfolgungen, Inquisitionen und erste Hexenverbrennungen waren die Folge. Doch wurden die Menschen dem, was sie einst losgebrochen hatten, nicht mehr Herr. Vereinzelte der ausübenden Magier, Zauberer und Alchimisten unterwanderten in ihrer Verwegenheit und Machtgier die Politik. Folgende Herrscher, von ihren nunmehr magisch veranlagten Ratgebern beeinflusst, hoben das Magieverbot wieder auf, die einst wütende Inquisition wurde entlassen. Dem gemeinen Volk blieb das nicht verborgen, doch es fürchtete sich weiterhin vor dem Einfluss der Magier.

Daher nahm die Auswanderung der Menschen, die Expansion nach Ostshilorén seinen Lauf, in der Hoffnung, der Kraft entfliehen zu können, die die westlichen Länder beherrscht. Dem Volksmund der Menschen nach handelte es sich bei dem Entdecker Ostshiloréns um einen verstoßenen Kronprinzen, der mit seiner Expedition an der saténischen Küste anlandete. Nun hätte ein Meer die Magier wohl kaum aufgehalten, ebenfalls zu expandieren.

Jedoch weist Ostshilorén kaum Kraftlinien des Lao´senntrels auf, die unbedingt zur Ausübung von Magie, Zauberei und Alchemie nötig sind. Aufgrund des mangelnden Lao´senntrels fehlt es zudem an natürlichen Phänomen der Kraft, wie etwa an besonderen Wesen oder Pflanzen.

So glückte das Bestreben der Menschen, die aus Westshilorén flohen; und die Kraft geriet in den östlichen Ländern Shiloréns langsam, aber sicher, in Vergessenheit. Die wenigen Lao´senntrel-Linien, die ausfindig gemacht werden konnten, äußern sich in ihrer Beschaffenheit sogar eher lebensfeindlich, indem sie mit tiefen Schluchten, reißenden Flüssen und anderen unüberwindlichen Hindernissen Grenzen durch die Lande ziehen. Einige Priester des ersten, neu aufkommenden Glaubens Erejiam nach dem Propheten Atonks, der die sogenannte Erejim-Schrift verfasste, nahmen diese Grenzen als ein Werk der Unendlichen Acht (die Götter Faset Haam, Kahareit, Lenaeyed, Marocei, Rashungal, Sitára, Thina´ved, und Wakrat) um das Land unter sich aufzuteilen.

Entlang dieser Grenzen bildeten sich die ersten Areale der neuen Herrscher, die unwirtlichen Provinzen des Nordens, aus denen nach einigen Jahrhunderten Ikalla, Toska und Wolverien wurde, sowie die Länder Seómbre, Taschaid und Satene; wobei Saténe zunächst das größte und reichste Land war, später jedoch in Zendura, Endorra, Luevían, Vlad und Risañja verfiel.

Auf Grund der Auswanderung ließ die Stärke der Menschen in Westshilorén nach und das alte Volk der Zwerge wagte sich wieder hervor, während Aguayeni und Arbory, verschollen bleiben als stille, vielleicht gänzlich entmachtete Wächter des Landes; ebenso wie die Elfen, welche man zwar auf Feuerland vermutet, aber welche die Menschen zutiefst verachteten und kein Gespräch mit ihnen suchen.

Die Zwerge wiederum begannen vereinzelte Territorien Westshiloréns zurückzubeanspruchen und lieferten sich immer wieder Scharmützel mit den Menschen. Schließlich wurden zahlreiche Vereinbarungen getroffen, zusammengefasst unter dem Allgemeinen Völkerrechtsabkommen, welches die Zwerge immerhin einiges an Gebirgs- und Vulkanland, sowie alte Rechte zurückerlangen lässt.

Jüngste Lao´senntrel-wissenschaftliche Erforschungen ergeben, dass Kraftlinien wandern und somit drohen sich die Verhältnisse in Shilorén abermals grundlegend zu wandeln…

Galaxis

In Zendura erzählt man sich viele Geschichten und Legenden. Die Wüste ist karg und öde und die Prunkbauten der Reichen erinnern einen lediglich an das, wofür man schuftet und was man niemals haben wird. Tagsüber jagt einen die Sonne in die Schatten, nachts erfriert man fast, aber alles geht seinen Lauf.

In Zendura erzählt man sich viele Geschichten und Legenden, weil man selbst keine schreibt.

Raeljo, Dieb aus Denkara

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