ADVENT, ADVENT, DIE FEDER BRENNT – VOL. 1:
FLUCH UND SEGEN
Kapitel V: FLUCH UND SEGEN
- 23.12., NACHTS: TJORVIK
„Anushka – Warte!!“ Tjorviks Stimme überschlug sich fast, während er durch den Schnee stolperte.
Die Weihnachtselfin blieb stehen ohne sich umzudrehen. „Es gibt nichts mehr zu reden, Tjorvik.“ Sie war schon fast an ihrer Wohnung angekommen. „Du hast dich entschieden – und ich mich auch.“
„Es tut mir leid, Anushka. Wirklich alles.“ Verzweifelt rannte er die letzten Schritte auf sie zu. Er musste seine Hände auf die Knie stützen, um nicht umzufallen. „Ich bin ein Idiot. Ich rede davon, dass Weihnachten den Bach runtergeht und niemand mehr unserer Geschenke zu schätzen weiß… dabei bin ich selbst nicht besser. Ich habe dich in letzter Zeit ständig vernachlässigt.“ „Da hast du Recht“, die Elfin drehte sich nach ihm um. „Und du hast nicht bemerkt, wie sehr mich das verletzt hat.“
Tjorvik stand zitternd vor ihr. „Verzeih mir, Anushka. Du bist meine beste Freundin, die mir trotz meiner Schwafelei und Meckerei immer zuhört und mir ehrlich sagt, was sie denkt. Und du warst für mich da, obwohl ich jeden wegstoßen wollte.“
„Ich bin gut im Verzeihen“, meinte sie, während ihr Gesichtsausdruck ein wenig weicher wurde. „Aber es wäre schön, wenn ich das bei dir in Zukunft nicht mehr so oft zu tun bräuchte, Tjorvik.“ „Versprochen!“, platzte es aus ihm heraus. Er war unglaublich erleichtert und gleichzeitig schrecklich aufgekratzt. „Ich werde mich für uns anstrengen, Anushka. Es ist ein denkbar ungelegener Zeitpunkt dafür, aber… ich brauche unbedingt deine Hilfe.“
Die Weihnachtselfin stöhnte und verdrehte die Augen, aber sie lächelte ein wenig: „Solange du mich nicht zu deiner Einbruchskomplizin machst…“ „Nun…“ Er hörte sie nach Luft schnappen. „In gewisser Weise schon.“ „Du bist unmöglich, Tjorvik“, blaffte sie. Ihre Stimmung drohte von Versöhnlichkeit zur Weißglut zu kippen. „Unmöglich und dreist. Wie kann man nur so…“
„Anushka, ich fleh dich an, hör mir zu!“ Er drückte ihr den grausamen Wunschzettel des Herrn Pastell in die Hand. „Es ist ein absoluter Notfall. Bitte lies‘ nur das!“
Wenig überzeugt faltete sie den Zettel auf. Ihre Augen glitten über das Papier, erst langsam, dann immer schneller und konzentrierter – ähnlich wie vorhin bei ihm. Als sie zu Ende gelesen hatte, zitterte ihr Hand, in der sie den Zettel hielt.
„Wir müssen etwas unternehmen“, sagte sie einfach.
„Das sehe ich auch so“, erwiderte Tjorvik und war zum zweiten Mal an diesem Abend erleichtert. „Also hilfst du mir?“
Nach einem Moment nickte sie. „Aber wir müssen Santa davon erzählen.“
Tjorvik hob an, um ihr zu widersprechen. Doch dann hielt er inne, dachte darüber nach und sah ein, dass ihr Einwand vernünftig und notwendig war, auch wenn dies bedeutete, dass er seinen Einbruch zugeben musste.
„Wird er mich dafür einsperren?“, fragte er zaghaft.
„Darüber hättest du vorher nachdenken sollen“, meinte Anushka und rückte ihre rote Mütze über den spitzen Ohren zurecht, wie sie es immer tat, wenn es ernst wurde. „Du wärst jedenfalls der erste Weihnachtswichtel hinter schwedischen Gardinen.“
„Auch eine Art, auf sich aufmerksam zu machen“, sagte er trocken. Bei dem Gedanken, sich vor Santa die Blöße geben zu müssen, wurde ihm schlecht. Er straffte die Schultern: „Na komm. Wir müssen uns beeilen.“
Sie nickte. „Santa wird bei den Rentieren sein.“
„Und den hast du also bei mir im Büro gefunden, ja?“ Santa durchbohrte Tjorvik mit seinen eisblauen Augen und fuhr sich voller Argwohn durch den langen Bart, der nach Zuckerwatte roch. „Mich interessiert gerade am meisten, wie du da hineingekommen bist.“
„Durchs Fenster“, erwiderte der Weihnachtswichtel stumpf. „Du brauchst wohl ein Neues.“ Zu seiner Verwunderung blieb der Wutanfall von Santa aus. Sogar sein Gesicht blieb relativ unbewegt. Er nickte lediglich. „Mir scheint, die Kündigung hat deinem Geisteszustand nicht gutgetan, Tjorvik.“
„Darüber kannst du dich später mit ihm unterhalten“, mischte sich Anushka überraschend ein. „Jetzt müssen wir uns etwas einfallen lassen.“ Wie zur Bestätigung stupste Santa eines der Rentiere in den Rücken, die er gerade am Anschirren gewesen war, als die Elfin und Wichtel ihm diesen unverhofften Besuch bescherten.
„Nun, soweit ich weiß, befindet sich dieser Herr Pastell sicher verwahrt in einer Forensik“, meinte Santa und zupfte sich die Rentierhaare vom gespreizten Mantel über seinem Bauch. „Und seine Mutter ist kürzlich verstorben. Weißt du, Tjorvik, ich bin nicht so untätig, wie du immer denkst. Ich habe den Wunschzettel – oder wie man dieses Pamphlet auch nennen will – bereits überprüft. Er lag auf dem Band, weil ich ihn verwahren wollte, bis ich sichergehen konnte, dass er als ungefährlich einzustufen ist.“
„Herr Pastell klingt in seinem Brief aber alles andere als ungefährlich“, meinte Anushka und starrte Santa mit großen Augen an: „Er schreibt davon, seiner Schwester eine Messersammlung zu schenken – eingebettet in ihrer beider Mutter!“
„Ich bin mir sicher, das hat er im Affekt geschrieben. Ein schlimmer Tag im Knast, da kann einem schonmal so etwas Widerliches durch den Sinn wandern“, erwiderte Santa unbeeindruckt und bedachte Tjorvik mit einem Blick, als sollte er den Knast bald selbst erleben.
Tjorvik musste seinen ganzen Mut zusammennehmen, um hartnäckig zu bleiben. „Das ist fahrlässig, Santa. Selbst, wenn es Herrn Pastell nicht gelingen sollte, bei seinem Ausgang zu entkommen, könnte er sein Ziel ändern und es auf jemanden aus der Forensik abgesehen haben. Wir müssen die Menschen warnen!“
„Und unnötig Panik schüren, so kurz vor Weihnachten?“ Santa schüttelte den Kopf und machte ein Geräusch, das einem grimmigen „Ho ho ho“ recht nahekam. Anushka bedachte ihn mit einem Blick, der sogar Tjorvik einen Schrecken einjagte. „Du musst nochmal nachschauen Santa. Jetzt. Wo sich Herr Pastell befindet, ob er von seinem Ausgang zurückgekehrt ist und ob es Hinweise darauf gibt, was er vorhat.“
Santa seufzte: „Ach, Anushka. Mich rührt ja eure Sorge, aber wisst ihr eigentlich, wie viele solcher Wunschzettel jedes Jahr bei mir auf dem Schreibtisch landen? Ich gebe zu, dieser war recht explizit – Aber trotzdem nichts als heiße Luft.“
„Wie kannst du dir anmaßen, das zu wissen?“, fragte Tjorvik fassungslos. „Hast du jemals überprüft, wie oft du mit deinen Schätzungen falsch lagst und du Leid hättest verhindern können?“
„Schluss jetzt“, grollte Santa unter protestierendem Schnauben der Rentiere. „Ihr nervt mich. Bevor ihr mich weiter aufhaltet, sehe ich nach.“ Den Kopf schüttelnd schlurfte er los und fuhr fort, ihnen den Rücken schon halb zugekehrt: „Wegen euch gerate ich in noch mehr Stress. Aber wenn es euch beruhigt und ihr mich danach in Ruhe lasst… - Wartet hier.“
Für Tjorviks Empfinden dauerte es viel zu lange, bis Santa zurückkam. Aber noch bevor er etwas zu ihnen sagen konnte, war klar, dass etwas geschehen war, womit Santa nicht gerechnet hatte – denn anstatt gemächlich auf sie zuzugehen und sich dabei ins Fäustchen zu lachen, ihnen gleich eine Standpauke halten zu können, kam Santa im Laufschritt in den Rentierstall gerannt.
„Wir fahren sofort los“, sagte er nur und läutete mit einer der hundert Glöckchen an seinem Gürtel – jede für einen Schlitten –, um seine besten Rentiere zu rufen. „Ihr hattet Recht“, rief Santa dem schockgefrorenen Weihnachtswichtel und der ungläubigen Weihnachtselfin zu, während er sie zum Schlitten winkte. „Herr Pastell ist ausgebrochen. Jemand von euch muss zu seiner Schwester nach Marshall Meadows, der andere kommt mit mir nach Lamberton ins Elternhaus der beiden. Dort befindet sich glücklicherweise auch einer unserer Boxenstopps – ich habe die Wichtel in Bereitschaft dort bereits alarmiert, aber offenbar übernachtet eine ahnungslose Familie in dem Haus.“
„Oh nein“, hauchte Anushka. „Das kann man wohl laut sagen“, knurrte Santa. „Kein Wunder, dass ich Pastellfarben nicht ausstehen kann. Auf jetzt, ihr beiden!“
Als sie zum Schlitten stürmten, merkte Tjorvik, wie Anushka kurz seine Hand nahm. Er sah ihr ins Gesicht und sie drückte sie leicht. Er drückte sie leicht zurück und versuchte, ihr ein zuversichtliches Lächeln zu schenken.
Heilige Weihnachtskugel, dachte er bei sich. Hoffentlich geht das alles gut aus.
- 24.12., FRÜHMORGENS: HERR PASTELL
Der Weihnachtsmann hatte ihm seinen ersten Wunsch erfüllt – oder wer immer dafür zuständig sein mochte, sich des Weihnachtswetters anzunehmen. Es schneite.
Aber seitdem man ihn an der letzten geräumten Straße abgesetzt hatte und Herr Pastell die letzten Kilometer zu seinem Elternhaus zu Fuß entlangstapfte, in finsterster Nacht und mit Nichts als einer Taschenlampe bewaffnet, begann er sich zu fragen, ob er Schnee immer noch so schön fand wie in seinen Kindheits- und Jugendtagen.
Er hatte keine Zeit gehabt, sich umzuziehen und sein Freund, der ihm noch einen Gefallen geschuldet und sich um die Fußfessel gekümmert hatte, hatte lediglich einen schwarzen Mantel übriggehabt, der Herr Pastells hagerer Gestalt noch einigermaßen schmeichelte.
Also zwang seine Eitelkeit ihn dazu, zu frieren. Und je länger er so vor sich hinlief, desto deutlicher nahm er seine von der Kälte geschärften Gedanken wahr, die etwas in ihm auslösten, womit er in seinem Leben nur äußerst selten zu kämpfen gehabt hatte: Zweifel.
Er wusste, dass man anderen etwas schenkte, um ihnen eine Freude zu machen. Daher wunderte es ihn, weshalb seine Schwester so gar nicht freudig geklungen hatte, als er ihr am Telefon von seiner Idee erzählt hatte.
Vermutlich war sie einfach überrumpelt worden. Aber wenn sie sich nun doch nicht über das Geschenk freuen würde, das er ihr machen wollte? – Er ärgerte sich, dass er Lania nicht besser zugehört hatte. Um zu verstehen, was andere empfanden, musste er sich konzentrieren und durfte sich dabei nicht von seinen eigenen Plänen ablenken lassen. Das war das Schwerste und zugleich Hilfreichste, was er sich in seiner Zeit in der Forensischen angeeignet hatte. Aber wenn er ganz ehrlich zu sich war, beherrschte es noch nicht wirklich gut.
Seine Gedanken schweiften zu seiner Mutter. Sie würde inzwischen alt sein, viel älter, als er sie zum letzten Mal gesehen hatte. Jane war eine wankelmütige Frau, die sich von verrückten und unrealistischen Träumen verführen ließ – Träume, die ihr zum größten Teil von Pavlov Pastell eingeflüstert worden waren, dem Vater von Patrick. Janes Sohn hatte schon ganz früh versucht, sie zur Vernunft zu bringen und ihr Pavlovs wahres Gesicht zu zeigen. Doch sie hatte sich weiter von ihm blenden lassen.
Solange, bis ihr Sohn die Kunst für sich entdeckte. Oder, besser gesagt, seine Interpretation von Kunst. Und heute wollte er seit langem ein neues Werk erschaffen – aber nicht für sich. Es sollte kein belangloses Geschenk, keine leere Geste sondern etwas von Bedeutung sein, das er seiner Schwester vermachte.
Herr Pastell hatte sich seit mehreren Wochen akribisch auf diesen Tag vorbereitet. Aber er vermisste die prickelnde Vorfreude, die spritzige Euphorie beim Gedanken daran, seine Vision in der Realität zu manifestieren.
„Ich bin Virtuose“, versuchte er seine Zweifel mit seiner eigenen Stimme laut zu vertreiben. „Es wäre eine Schande, würde ich mein Talent niemals mehr zur Geltung kommen lassen – besonders dann nicht, wenn es um die Verbesserung der Welt geht.“
Er zog den Mantel enger um sich, als das alte Herrenhaus in Sicht kam. Es beugte sich schwer unter der Last des Schnees auf seinen maroden Dächern. Eigentlich hatte sich Jane bemüht, das Haus in Schuss zu halten. Zumindest das – wo sie schon ihre Kinder Stück für Stück verloren hatte. Herr Pastell biss die Zähne zusammen.
Mit einer Möglichkeit, die seine Geschenkidee vereiteln könnte, hatte er sich gar nicht befasst…
- 24.12., FRÜHMORGENS: FAMILIE PINECONE
„Er ist gleich da. Haltet euch bereit!“
„Alles klar!“, brüllte Mary, obwohl sie eigentlich nicht mal einen Hauch davon wusste, wie ihr geschah, nachdem die kleinen Männchen und etwas größeren Elfen hinter dem Kamin aus der Wand gestürmt waren.
Nun standen sie alle – ihre Eltern, Alfie, die Wichtel, Elfen und sie – mit Schürhaken, Stuhlbeinen und was sie sonst noch hatten finden können, bewaffnet in der Eingangshalle des Anwesens. Die Elfen waren zur Decke geklettert und hatten dort mehrere Kronleuchter entzündet, die mit Kerzen bestückt waren. Sie schienen sich, genauso wie die Wichtel, im Haus bestens auszukennen und hatten etwas von ihren Aufgaben als „Boxenstopper“-Dezernat der Weihnachtswerkstätten gefaselt.
Marys Eltern hatten sich ein Stück vor ihren Kindern positioniert, aber schienen ähnlich ratlos und entgeistert wie sie. Allerdings hatten sie die Warnung der kleinen Wesen ernstgenommen, nachdem sie minutenlang vor- und um sie herumgesprungen, wild mit den Händen und Ohren gewedelt hatten und sie nahezu hysterisch vor einem entlaufenen Psychopathen warnten, der jeden Moment Janes Haus betreten könnte, auf der Suche nach einem neuen Opfer für seine tödlichen Kunstwerke.
Sobald der Name Herr Pastell fiel, fand selbst Alfie das Ganze nicht mehr lustig und versteckte sich unverhohlen offensichtlich hinter seiner großen Schwester. Mary ließ ihn gewähren, während sie voller Anspannung die eiserne Gardinenstange hob, die sie im Wohnzimmer abgerissen hatte.
Quietschend und ächzend schwangen die Flügel der Doppeltür in der Eingangshalle auf und flogen mit einem Stoß zurück, als eine schneebepackte Windböe sie aufdrückte.
Eine dunkle, große Gestalt trat von Draußen herein.
Alfie schrie. Rose brüllte. Fred machte einen Schritt auf den Eindringling zu und schüttelte ihm, neben einem Stuhlbein in der einen Hand, seine Faust entgegen: „Keinen Schritt weiter, du Mistkerl!“
Mary war wie erstarrt. Eine samtene Stimme ertönte. „Offenbar hat man mich schon erwartet“, sagte der Mann. Obwohl er vor Kälte zitterte, gelang es ihm, wie eine lauernde Raubkatze zu klingen. „Aber ihr seid nicht die, die ich besuchen wollte. Wo ist meine Mutter? Das hier ist ihr Zuhause. Ihr Name ist Jane Pastell.“
„Ich wusste schon immer, dass wir einen Mörder in der Familie haben!“, kreischte Alfie schrill. Mary knuffte ihn blindlings in den Bauch.
„Ich bin kein Mörder, Kleiner. Allenfalls Künstler.“ Einen Moment später murmelte er: „Aber mir scheint, diese Zeiten sind ebenfalls vorbei.“ Er trat über die Schwelle. „Jane ist tot, nicht wahr?“
„Ja“, antwortete Rose schlicht. „Schade“, sagte Herr Pastell und machte sich daran, die Tür wieder zu schließen. „Es ist kalt, findet ihr nicht?“
„Wagen Sie es ja nicht…“, setzte Fred an.
„Aber ihr habt sie doch beerbt, nehme ich an“, entgegnete Herr Pastell ungerührt. „Das Haus gehört euch, vermute ich. Ihr solltet es nicht noch weiter verkommen lassen.“
„Da liegen Sie richtig. Und deshalb werden Sie dieses Grundstück wieder umgehend verlassen“, erklärte Rose. Trotz ihrer eigenen Furcht empfand Mary in diesem Moment unheimlichen Stolz für die Unerschrockenheit ihrer Mutter. Sie wusste, dass sie rigoros sein konnte. Aber so entschlossen, ihre Liebsten zu verteidigen hatte sie sie noch nie erlebt.
„Ich bitte euch“, säuselte Herr Pastell. „Wie der Kleine schon sagte; wir sind doch Familie! Ein unerwartetes Aufeinandertreffen, gebe ich zu. Aber draußen tobt ein Schneesturm. Da wollt ihr mich doch sicherlich nicht wieder hinausschicken.“
„Der Schneesturm hat Sie auch nicht davon abgehalten, herzukommen“, knurrte Marys Vater. „Und Sie sind nicht mit dem Ziel hergekommen, uns zu besuchen – also können Sie auch wieder gehen.“
Herr Pastell schüttelte erst den Kopf und begann dann mit seinem ganzen Körper hin- und herzuwiegen, als würde er mit einer bizarren Tanzaufführung beginnen. „Herrje. Gastfreundlich seid ihr nicht. – Obwohl, diesen seltsamen Winzlingen scheint ihr ja Obdach gewährt zu haben…“ Sein Blick wanderte über die Elfinnen und Wichtel. „Faszinierend…“, murmelte er, während nahezu allen, die er begutachtete, das Blut aus dem Gesicht wich.
„Wisst ihr, dieses Haus behagt mir ohnehin nicht. Aber bevor ich wieder gehe, brauche ich noch etwas von hier – ein Accessoire, könnte man sagen. Ich musste es zurücklassen, als man mich weggeschlossen hat, aber es gehört rechtmäßig mir. Wenn ihr es mir bringt, seid ihr mich wieder los… oder ich hole es mir.“
Rose verzog das Gesicht ohne ihre angriffslustige Haltung abzulegen. „Und was soll das sein?“, erkundigte sie sich misstrauisch.
„Eine Messersammlung“, antwortete er, als sei nichts Besonderes dabei. „Ein Koffer mit Wurf- und Schneidemessern, um genau zu sein.“
Ein kollektives, schockartiges Einatmen sprang durch den Raum, von Alfie zu Mary, von Fred zu Rose, von Wichtel zu Elfin.
„Ihr scheint über den Teil meiner Geschichte, den inzwischen jeder zu kennen scheint, im Bilde zu sein. Aber ich werde diesen Koffer nicht für das gebrauchen, an was ihr jetzt denkt. Da ich zu spät komme, um meine Schwester und mich an meiner Mutter zu rächen, werde ich den Koffer verschenken.“
„Und wer darf sich darüber freuen?“, fragte Rose säuerlich. Hinter ihnen im Haus polterte und krachte es. Gleich darauf waren hastige Schleifgeräusche und Glöckchenklingeln zu hören.
„Niemand mehr!“, dröhnte es mit tiefer Stimme hinter den Hausverteidigern.
Mary konnte gerade noch rechtzeitig zurückweichen, als vier riesige Rentiere an ihr vorbei durch die Flurgalerie preschten, die einen Schlitten hinter sich herzogen, auf dem ein bulliger Mann mit Rauschebart und ein kleiner Wichtel saßen. Letzterer hatte eine Menge Ruß im Gesicht und steckte in einem merkwürdigen Kostüm, das wohl an einen (zerrupften) Tannenbaum angelehnt sein sollte.
„Der Weihnachtsmann!“, rief Alfie und kam neben den Schlitten gerannt, ganz außer sich. „Du musst uns helfen, Santa!“
„Aber sicher, Alfie. Sonst wäre ich nicht schon hier“, Santa räusperte sich und entstieg dem Schlitten.
Herr Pastell hatte die Szene irritiert, jedoch nicht besorgt beobachtet. „Wie es aussieht, werde ich heute Zeuge davon, das nichts unmöglich ist und Fantasie tatsächlich Wirklichkeit werden kann“, meinte er, an niemand bestimmten gerichtet.
„Ich bin Santa“, sagte der Weihnachtsmann ohne Regung im Gesicht. „Und ich bin so real, wie es deine Faszination für Gewalt offenbar noch ist, Patrick. Das enttäuscht mich.“
„Dich wird es enttäuschen, dass ich mir die Meinung des Weihnachtsmanns noch nie zu Herzen genommen habe. Ich habe lediglich einen Wunschzettel verfasst, weil mir die Aufgabe von einem Therapeuten gestellt wurde.“ „Das hat nichts mit Therapie zu tun!“, platzte der als Tannenbaum verkleidete Wichtel dazwischen, sprang aus dem Schlitten und baute sich vor Herrn Pastell auf, obwohl der Mann dreimal so groß war wie er. „Zumindest nichts mit erfolgreicher Therapie.“
„Tja“, Herr Pastell zuckte die Schultern, „So würde ich das nicht sehen. Immerhin habe ich niemanden umgebracht, oder? Und dass, obwohl mir die Malerei und das künstlerische Schaffen in den Fingern prickelt.“
Er packte den Wichtel am Kragen und hob ihn mühelos in die Höhe und ließ ihn vor seinem Gesicht herumzappeln. Der Ausdruck in Herrn Pastells Augen schien sich für einen Augenblick zu verändern – starrer und kühler zu werden. Mary fand, dass er zum Fürchten war – war sie vorher lediglich erstarrt, wollte sie nun im Boden versinken, damit er sie bloß nicht mit diesem Blick bedachte. Aber gerade bewirkte ihre Angst, dass sie nur gebannt zusehen konnte.
- TJORVIK
„Ich bin ein Virtuose, Wicht“, sagte Herr Pastell zu Tjorvik. „Es wäre eine Schande, der Welt mein Talent vorzuenthalten.“
Tjorvik bekam endlich einen Arm frei. Dadurch baumelt er zwar schief vor dem Gesicht seines Ergreifers herum, aber er konnte mit der Hand ausholen. Er verpasste dem Psychopathen eine Ohrfeige, die sich gewaschen hatte. „Patrick Pastell!“, hörte er sich rufen, ohne wirklich zu wissen, was er da eigentlich sagte oder was er sich bei dieser leichtsinnigen Aktion gedacht hatte: „Im Namen des Weihnachtsrettungskomitees verbiete ich dir, diese Familie weiter in Schrecken zu versetzen!“
Der Mann lachte schallend auf. „Niedlich.“ Er ließ Tjorvik so abrupt fallen, dass er fast mit der Nase zuerst auf den Boden knallte. „… aber meinetwegen.“ Tjorvik berappelte sich schnell. „Dann geh!“, herrschte er Herrn Pastell an.
„Erst der Messerkoffer. Ich will ihn meiner Schwester schenken. Dagegen kann das Weihnachtsrettungskomitee doch wohl nichts einzuwenden haben, oder?“
„Ich habe etwas dagegen“, warf Santa ein und rückte so dicht an Herrn Pastell heran, als stünden sie kurz vor dem Stare Down eines Boxkampfes. Währenddessen legte Santa Tjorvik eine Hand auf die Schulter und schob ihn sanft, aber bestimmt ein Stück hinter sich zurück. „Herr Pastell, Sie sollten nicht hier sein, sondern in der Forensik. Und ich werde persönlich dafür sorgen, dass Sie dort wieder hinkommen.“
Bevor Herr Pastell etwas erwidern konnte, schwang die Eingangstür ein weiteres Mal auf.
„Patrick!“ Lania Pastell stürmte herein. Tjorvik konnte zwar nicht wissen, wer es war, aber die Schwester und Bruder sahen sich recht ähnlich und Lanias Gesichtsausdruck sprach Bände, sobald ihr Blick Herrn Pastell erfasste. Zudem befand sie sich in Begleitung von Anushka. Die Weihnachtselfin hatte sie also tatsächlich noch rechtzeitig ausfindig gemacht.
Herr Pastell wandte sich um, scheinbar völlig unbeeindruckt von der Hünengestalt Santas, dem er dafür den Rücken zudrehen musste. „Lania…“
„Bist du wahnsinnig geworden?“ Sie winkte ab. „Ach, ich vergaß – das bist du ja längst. Wie kommst du darauf, dass du mir eine Freude machen könntest, indem du unsere Mutter ermordest?!!“ Sie schmetterte es ihm derart hart entgegen, dass er zunächst nichts zu erwidern vermochte – wenigstens wirkte es so, als sei er tatsächlich baff von ihrem Erscheinen, oder hätte sich zumindest mit ihrer Reaktion auf ihn verkalkuliert.
Lania starrte ihn fassungslos an. „Du wolltest dir Mühe geben…“
„Ich bin doch dabei“, behauptete er und geriet ins Straucheln. „Ich wollte dir ein persönliches Geschenk machen und dir gleichzeitig zeigen, dass ich dich beschütze.“ „Nein“, entgegnete Lania kalt. „Du wolltest einfach wieder malen und es hinter diesen Motiven verstecken. Ich kann mich selber schützen – das musste ich lernen, als du weg warst. Mit diesem „Geschenk“ hättest du mir keine Freude bereitet, sondern bewirkt, dass ich mir ein Leben lang Vorwürfe gemacht hätte.“
„Wieso?! – Sie hat dich oft genug im Schrank eingesperrt, als sie es noch konnte!“
„Ja… aber nur, wenn Papa ausgerastet ist! Das hast du nie verstanden. Ja, ich hatte Angst. Aber sie hat in diesen Momenten das getan, was ihr möglich war, um mich zu schützen.“ „Das redest du dir ein. Aber wer dich wirklich beschützt hat, das war ich.“
„Nein, Patrick. Indem du Papa unter die Erde gebracht hast und schließlich noch ein paar andere, hast du dafür gesorgt, dass mir nicht mehr viel von einem Bruder geblieben ist, der für mich da sein könnte.“
Alle Anwesenden starrten regungslos auf Herrn Pastell, als erwarteten sie, dass er jeden Moment eine Granate unter seinem schwarzen Mantel hervorziehen und sie mit irrem Lachen durch die Gegend werfen könnte. Das wäre ihm wohl durchaus zuzutrauen gewesen. Aber nichts dergleichen geschah. Stattdessen geschah ein waschechtes Weihnachtswunder.
Nach einer gefühlten Ewigkeit legte Herr Pastell sein Schweigen ab. „Das tut mir leid“, sagte er. Es klang ehrlich – aber Tjorvik war sich nicht sicher, ob Herr Pastell diesen Klang einfach nur gut einstudiert hatte. Herr Pastell schien nachzudenken. Und fuhr er schließlich fort: „Wie du denkst und empfindest, verstehe ich nicht Lania.“ Er kräuselte die Nase, als sei es ihm unangenehm, zuzugeben, was er im Folgenden sagte. „Aber ich glaube dir, dass es so ist. Und wenn es so ist, habe ich noch nicht genug gelernt“, meinte er. Er senkte ein wenig den Kopf. „Ich dachte, ich sei bereit für das Leben draußen. Aber diese Annahme scheint mir falsch, wenn ich dich so ansehe, Lania.“
„Mich… und diese Familie, die du bedroht hast“, fügte Lania mit einem Seitenblick auf Familie Pinecone hinzu. Als sie sich wieder ihrem Bruder zuwandte, wurde ihre Stimme ein wenig milder. Sie holte Luft. „Patrick. Ich weiß, du kannst es schaffen. Eines Tages wird es dir gelingen, deine Impulse, die Schlimmes hervorbringen, unter Kontrolle zu halten. Aber dieser Tag war nicht heute. Du musst wieder zurück. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es dort ist – aber mir fällt kein anderer Ort ein, an dem man dir sonst helfen könnte, dass du keine Gefahr mehr für andere bist. Verstehst du das?“
Nach einem Augenblick nickte er langsam.
Alle schienen erleichtert auszuatmen, einschließlich Santa.
„Ich begleite dich zurück“, sagte Lania.
„Und ich werde euren Chauffeur geben“, brummte Santa. „Ausnahmsweise. Danach komme ich zurück und bringe euch nach Hause.“ Er nickte Familie Pinecone zu.
„Wirklich?“ Der Junge Alfie sprang mit einem Mal aufgeregt auf und ab wie ein Flummi und die Anspannung war endgültig durchbrochen.
„Wirklich“, bestätigte der Weihnachtsmann mit dem Anflug eines Grinsens. „Ich sorge dafür, dass ihr nächste Nacht wieder ruhig schlafen könnt.“ Dann machte er eine Handbewegung in Richtung von Lania und Herrn Pastell. „Aufsitzen, bitte. Die Bescherungen kann ich deshalb nicht sausen lassen.“
Kaum war Herr Pastell in den Schlitten gestiegen, flüchtete sich Anushka in Tjorviks Arme. Er umschlang sie fest. „Du warst so mutig“, flüsterte sie.
Santa drehte sich zu den beiden um, als Lania sich ihrem Bruder gegenübergesetzt hatte. Die Rentiere scharrten bereits nervös mit den Hufen und schüttelten ihre Köpfe in Richtung der Eingangspforte, die nach wie vor offenstand.
„Tjorvik“, hob Santa an. Sein väterlicher Tonfall irritierte Tjorvik. „Ich hätte nicht gedacht, dass so viel Mumm hinter deinen ganzen Worten steckt.“ Santa räusperte sich. „Und ich weiß zwar nichts von einem Weihnachtsrettungskomitee, aber vielleicht können wir darüber sprechen, wenn wir zurück sind und Weihnachten hinter uns gebracht haben. Vielleicht hab ich ja sogar ein neue Aufgabe für dich – wenn du willst, und das mit deinen Komiteeplänen vereinbar ist.“ Tjorviks Augen wurden groß. „Die heutige Nacht hat mir gezeigt, dass ich mich nicht nur auf meine Intuition verlassen sollte, wenn es um die Bearbeitung von kritischen Wunschzetteln geht. Du könntest mich dabei unterstützen, die Absender zu überprüfen – ein Wunschagent, sozusagen. Das wird mit Sicherheit nicht ungefährlich, aber du hättest wieder mehr Bezug zu deiner Arbeit. Wie klingt das für dich?“
Obwohl er von dem Gedanken sofort begeistert war, zierte sich Tjorvik vor Santa noch ein wenig und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wenn du mich dazu beauftragst wie ein freier Mitarbeiter, könnte ich mir das vorstellen… und das Weihnachtsrettungskomitee kümmert sich unabhängig davon darum, dass die weihnachtliche Botschaft nicht in Vergessenheit gerät und mehr Aufmerksamkeit erhält... und wir gründen eine Gewerkschaft der Weihnachtswichtel und -elfen.“
Santa räusperte sich, aber dann nickte er: „Abgemacht. – Und jetzt kümmern wir uns darum, dass dieses Weihnachten vernünftig über die Bühne geht nach diesen… kleinen Turbulenzen.“ Er schwang sich auf den Schlitten, nahm die Zügel und hob zum Abschied die Hand: „Bis gleich.“
Lania hob ebenfalls die Hand: „Danke für eure Hilfe.“ Herr Pastell neben ihr nickte kaum merklich.
Tjorvik spürte wie Anushka ihn leicht drückte, als die Rentiere lospreschten und draußen durch das Schneegestöber aufstiegen und mit dem Schlitten gen Himmel galoppierten.
„Was für eine Nacht“, entfuhr es der Mutter der Familie Pinecone. Sie ließ die Schultern fallen und alle anderen ihre notdürftigen Verteidigungsmittel sinken. „Das wäre überstanden!“, riefen einige der Boxenstoppwichtel und -elfen und begannen los zu wuseln, um alles für die Versorgung der Rentiere zusammenzutragen, wenn sie zurückkehrten.
Der Vater schien noch etwas neben sich zu stehen, aber erkundigte sich, an Tjorvik gewandt: Seid ihr mit dem Schlitten durch den Kamin gekommen?“
„Wie sich das gehört“, bestätigte Tjorvik mit einem ersten Grinsen. „Und er steht noch.“
„Der Kamin ist mir egal“, meldete sich die Tochter zu Wort – Mary, wenn der Wichtel sich recht erinnerte. „Meinetwegen soll das verfluchte Haus einstürzen. Ich will nur nach Hause…“
„Wir können euch dabei helfen, den Wagen freizuräumen“, meinte Anushka, die bei ihrer Ankunft das Fahrzeug draußen gesehen hatte. „Könnt ihr auch die Batterie wieder aufladen?“; fragte der Vater.
„Nicht direkt, aber wenn Santa zurückkommt, können wir euch die Rentiere vorspannen und das Auto bis zum nächsten Ort ziehen.“ „Das klingt nach einem guten Plan“, seufzte Mary. „Und bis dahin muss ich erstmal checken, was hier abging.“
Alle pflichteten ihr nacheinander bei und begannen zu lachen.
„Wir haben den Weihnachtsmann gesehen – und echte Weihnachtswichtel und -elfen!“, platzte es aus dem jüngeren Sohn heraus. Er lief zu Tjorvik und Anushka hinüber und stellte sich vor: „Ich bin Alfie. Erzählt ihr mir was darüber, wie das so ist, ihr zu sein?“
Die beiden tauschten einen Blick aus und lachten wieder. „In der letzten Zeit jedenfalls alles andere als weihnachtlich“, meinte Tjorvik, aber er legte dabei wie selbstverständlich einen Arm um Anushka, bevor sie Alfie Rede und Antwort auf seine neugierigen Fragen standen.
Als Santa Herrn Pastell zurück in die Forensik und Lania nach Hause gebracht hatte, kehrte er zurück und zog mit seinen Rentieren den Van erst durch die Schneewehen und dann über die vereiste Straße. Zuvor hatten die Boxenstoppwichtel den Rentieren etwaige Powerups aus Zuckerwatte und verzauberten Zimtsternen verfüttert, sodass das Auto - inklusive Familie Pinecone darin –voranrollte wie eine geölte Seifenkiste.
Tjorvik und Anushka verabschiedeten die Familie von der Eingangspforte des Anwesens aus und winkten ihnen nach. Santa hatte vereinbart, dass er die Familie am nächsten Ort, an dem sie Hilfe fand, absetzen und die Elfin und den Wichtel auf dem Rückweg einsammeln würde.
„Alfie meinte, er hätte uns noch ein Geschenk dagelassen“, meinte Anushka. Tjorvik sah sich um: „Hat Alfie dir auch gesagt, wo er es hingelegt hat?“
Sie schüttelte den Kopf. Das Schwarz der Nacht hatte sich zu einem helleren Grau gelichtet. Bald würde der Tag des Weihnachtsabends anbrechen. Als Tjorviks Blick nach oben über den Himmel wanderte, bemerkte er, dass etwas über der Eingangspforte hing. „Ich glaube, ich habe es gefunden“, sagte er. „Was?“ „Das Geschenk“, er deutete über sie. „Aber ich weiß nicht, was er sich dabei gedacht hat.“
Anushka lächelte, als auch sie den Mistelzweig entdeckt. „Tja“, meinte sie, „Ich schon.“ Sie beugte sich zu ihm herunter und er nahm ihre Hände in seine. Dann küssten sie sich.
Für einen Moment vergaß Tjorvik die Welt um sie herum. Und dann dachte er, dass diese Adventszeit als Fluch begonnen hatte und ihm nun zu Weihnachten schließlich einen Segen schenkte, der so schön war, dass er ihn sich niemals erträumt hätte.
FLUCH UND SEGEN
Das war die Geschichte von Fluch und Segen – davon, wie Herr Pastell zur Selbsteinsicht gelangte; davon, wie Lania ein Stück Familie wiederfand; davon, wie Tjorvik erst seinen Job verlor und dann seine Bestimmung erkannte, seine Liebe gestand und auch davon, wie Mary Pinecone zum ersten Mal auf einem Rentierschlitten mitfuhr.